Die Geschichte der Singakademie Chemnitz
Vorgeschichte
1791 Gründung der „Singe-Academie zu Berlin“, der ersten deutschen Singakademie durch Carl Friedrich Fasch.
Nov. 1816 Eine kleine Anzahl sangesfreudiger Herren findet sich zur Pflege der Sangeskunst zusammen. Später werden auf Vorschlag Johann Gottfried Kunstmanns Töchter und Frauen Chemnitzer Bürgerfamilien hinzugezogen und ein gemischter Chor gebildet.
Gründung und 19. Jahrhundert
31. 10. 1817 Erster öffentlicher Auftritt und Gründungstag des „Musikvereins“ Chemnitz (Instrumentalmusik- und Gesangsverein), Leitung: Johann Gottfried Kunstmann
1832 (1827?) Umbenennung in „Singverein“
Dez. 1839 Gründung des „Opernvereins“ unter Leitung von Andreas Heinrich Stahlknecht
Dez. 1843 Der „Opernverein“ erhält den Namen „Singakademie“.
Okt. 1846 -Anf. 1850 Der „Singverein“ droht zu zerfallen und die Tätigkeit wird zeitweilig eingestellt.
1855 Vereinigung der beiden bis dahin konkurrieren Chöre „Singverein“ und „Singakademie“ unter dem Namen „Singverein“.
1860 Der vereinte Chor erhält den Namen „Singakademie“ (nach Berliner Vorbild).
1860-1896 künstlerischer Aufschwung unter Leitung Theodor Schneiders
20. Jahrhundert
30. 10. 1900 Entstehung des Männergesangsvereins „Morgenrot“ als Vorläufer des späteren gemischten „Chemnitzer Volkschores“.
1914-1918 Der erste Weltkrieg bringt die Arbeit des Chores zum Erliegen.
ab 1918 Den Kapellmeistern Hirte bzw. Steffen gelingt es den Chor wieder auf 200 Stimmen aufzubauen.
1933 Die Nazis verbieten den „Chemnitzer Volkschor“ – er wird „gleich geschaltet“. Die Mitglieder treten der Singakademie bei.
ab 1936 Mitglieder des Chores traten zur Verstärkung des Opernchores bei Aufführungen der Städtischen Theater auf. Beginn der inzwischen traditonellen Aufführungen von Beethovens IX. Sinfonie zum Jahreswechsel.
1. 9. 1944 Letztes Konzert vor dem vorläufigen „Aus“: Haydns „Schöpfung“. An diesem Tag wird die Einstellung der gesamten Theater- und Konzerttätigkeit für Deutschland angeordnet. Die Probentätigkeit wird noch bis Februar 1945 fortgesetzt.
5. 3. 1945 Bombenangriff auf die Stadt Chemnitz mit fatalen Folgen auch für die Singakademie: Zerstörung des Kaufmännischen Vereinshauses (Proben- u. Konzerthaus), Zerstörung des wertvollen Noten-/Archivs, Verlust des unter großem Aufwand beschafften Blüthner-Konzertflügels und schließlich Einstellung der Tätigkeit
8. 5. 1945 Alle Vereine auf dem Gebiet der sowjetischen Besatzungszone werden gelöscht – auch die „Singakademie Chemnitz e. V.“
31. 12. 1945 Ehemalige Mitglieder der Singakademie finden sich zur Aufführung von Beethovens IX. Sinfonie unter Rudolf Kempe zusammen und bilden den Ausgangspunkt zur Wiederentstehung des „Chemnitzer Volkschores“.
13. 2. 1966 Großer Aufruf zur Wiedergründung der Singakademie, gleichzeitig eines Kinderchores der Singakademie durch Franzpeter Müller-Sybel (langjähriger Künstlerischer Leiter bis Januar 2003).
Wiedergründung
12. 11. 1966 (Wieder-)Gründungskonzert der Singakademie Karl-Marx-Stadt.
1697 Auflösung des „Chemnitzer Volkschores“, dessen Mitglieder nun in der Singakademie aktiv sind.
1970/71 Neues Logo.
ab 1971 Gründung eines Kammerchors und später einer Solistengruppe, speziell für Programme der kleinen Form, Gastspielreisen u. ä.
Nach anfänglicher Bindung an die Städtischen Theater Karl-Marx-Stadt Wechsel in die Trägerschaft durch das Werkzeugmaschinenkombinat „Fritz Heckert“.
ab 1974 Optimale Probenbedingungen im Probensaal der neu erbauten Stadthalle.
Mai 1983 Mikis Theodorakis leitet die Schlussproben vor der Aufführung seines Volksoratoriums „Canto general“ durch die Singakademie.
Juni 1990 Aus Karl-Marx-Stadt wird nach Bürgerentscheid wieder Chemnitz.
Vereinsgründung
24. 6. 1991 Gründungsversammlung des Vereins Singakademie Chemnitz.
17. 2. 1992 Eintragung in das Vereinsregister des Amtsgerichts Chemnitz unter Nr. 708 als Singakademie Chemnitz e. V.
ab 1992 Die Arbeit des Kammerchors wird bis auf weiteres eingestellt.
21. Jahrhundert
2. 1. 2003 Erster Wechsel in der Künstlerischen Leitung seit der Wiedergründung 1966: Maja Sequeira übernimmt die Tätigkeit von Franzpeter Müller-Sybel.
23. 4. 2003 Franzpeter Müller-Sybel wird anlässlich seines 80. Geburtstages Ehrenmitglied.
Sept 2003 Schumanns „Faustszenen“ und wenig später Haydns „Schöpfung“ erklingen als erste große Neueinstudierungen von Maja Sequeira.
Frühjahr 2004 Gründung eines Projektchors als Vorläufer des Kammerchors.
Nov 2004 Gemeinsame Konzerte mit dem Dresdner Universitätschor: Requiem c-Moll von L. Cherubini.
Jan 2005 Wiedergründung des Kammerchors der Singakademie.
6. 3. 2005 Singakademie erhält Zelterplakette (gestiftet von Bundespräsident Horst Köhler – Übergabe am 12. 11. 2005).
Nov 2005 Gemeinsame Konzerte mit dem Dresdner Universitätschor: Pfitzner: Das dunkle Reich; Brahms: Schicksalslied, Nänie, Gesang der Parzen, Altrhapsodie.
Nov 2005 Der frühere Chorleiter Franzpeter Müller-Sybel wird als „Sachsen-Ass 2005“ für sein Lebenswerk geehrt. (Überreichung durch Ministerpräsident Georg Milbradt).
19.10.2006 Konzert anlässlich des 40. Jahrestages der Wiedergründung der Singakademie mit Händels „Acis und Galatea“.
9.12.2006 Konzert des Kammerchores gemeinsam mit dem Chemnitzer Barockorchester mit dem Weihnachtsoratorium von C.H. Graun.
31.10.2007 Festkonzert anlässlich 190 Jahre Singakademie Chemnitz mit Werken von Edvard Grieg.
8.1.2008 Mit der Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg wird in Basel (Schweiz) Beethovens IX. Sinfonie aufgeführt.
21.6.2008 Aufführung des Oratoriums ‚Canto General‘ von Mikis Theodorakis zur Eröffnung des Mittelsächsischen Kultursommers in Mittweida.
23.11.2008 Konzert mit dem Requiem c-moll von G. Fauré.
27.12.2008 Weihnachtskonzert mit „Kantaten auf den 2. Weihnachtsfeiertag“ von G. H. Stölzel.
13.6.2009 Erste Teilnahme am Open-Air-Konzert „Classics unter Sternen“ mit Opern- und Operettenchören.
Okt. 2009 Gemeinsame Konzerte mit dem Dresdner Universitätschor: G. Frommel, Herbstfeier; J. Haydn, Herbst (aus „Jahreszeiten“).
31.10.2010 Als Beitrag zum Schumann-Jahr führt die Singakademie Chemnitz das Oratorium „Das Paradies und die Peri“ auf.
30.10.2011 Infolge schwerer Erkrankung von Maja Sequeira übernimmt Andreas Pabst kurzfristig die Leitung des Jahreskonzertes derSingakademie: „Die Legende von der heiligen Elisabeth“ von F. Liszt.
Mai 2012 Die Singakademie trauert um ihre Künstlerische Leiterin Maja Sequeira die nach schwerer Krankheit am 21.5.2012 verstarb.
Juni 2012 Andreas Pabst wird zum neuen künstlerischen Leiter berufen. Herr Pabst hatte Frau Sequeira bereits während ihrer Krankheit sehr gut vertreten.
30.9.2012 Festkonzert zum 195. Gründungsjubiläum der Singakademie Chemnitz. Es wird zusammen mit der Robert-Schumann-Philharmonie im Opernhaus Chemnitz die Nelson-Messe von Joseph Haydn und das Magnificat von John Rutter aufgeführt.
Jan 2013 Die Singakademie trauert um ihren langjährigen künstlerischen Leiter der Wiedergründungsphase ab 1966, Herrn Franzpeter Müller-Sybel.
Oktober 2013 Die Singakademie Chemnitz führt in Aue, Annaberg-Buchholz und Chemnitz das Werk „The Sea Symphony“ von Ralph Vaughn-Williams auf.
Juni 2014 Die Singakademie ist künstlerischer Bestandteil von „Classics unter Sternen“ in Chemnitz.
Oktober 2014 Die Singakademie präsentiert im Jahreskonzert zusammen mit der Erzgebirgischen Philharmonie Aue das „Gloria“ von Puccini in der Markuskirche Chemnitz.
März 2015 Die Singakademie wirkt mit bei der deutschen Erstaufführung „Foreign Field“ von Torsten Rasch in der Stadthalle Chemnitz.
Juni 2015 Die Singakademie beteiligt sich an dem Konzert „Classics unter Sternen“ in Chemnitz.
August 2015 Es findet das Große Sommersingen im Innenhof des Schloß Rochlitz statt.
November 2015 Im festlichen Jahreskonzert wird durch die Singakademie Chemnitz unter Begleitung der Erzgebirgischen Philharmonie Aue die „Chichester Psalms“ von Leonard Bernstein, von Francis Poulenc das „Gloria“ und von Maurice Ravel die Orchestersuite „Le tombeau de Couperin“ aufgeführt.
November 2015 Die Singakademie Chemnitz wirkt in der Lutherkirche Oberfrohna an dem Benefiz-Konzert der Damen des Lions Club Limbach-Fideliter mit.
Oktober 2016 Am Tag der Deutschen Einheit zum 03.10.2016 beteiligte sich die Singakademie Chemnitz zusammen mit der Robert-Schumann-Philharmonie und dem Opernchor an der Aufführung der neunten Sinfonie von Ludwig van Beethoven mit dem Schlußsatz nach Schillers „Ode an die Freude“.
Oktober 2016 Die Singakademie Chemitz gab ihr Jahreskonzert im Theater Döbeln, in der Nikolaikirche Freiberg und in der Markuskirche Chemnitz mit dem Oratorium „König David“ von Artur Honegger.
Juli 2017 Die Singakademie führt zusammen mit der Mittelsächsischen Philharmonie auf der Seebühne Kriebstein „open air“ die Queen Symphony von Tolga Kashif auf.
Oktober 2017 In dem festlichen Jahreskonzert zum 200-jährigen Bestehen der Singakademie Chemnitz wird in der Markuskirche Chemnitz zusammen mit der Erzgebirgsphilharmonie ein „Best of“ mit einer Auswahl von Ausschnitten der Aufführungen der letzten Jahre und der deutschen Erstaufführung des Oratoriums „Every Purpose under the Heaven“ von Howard Goodall präsentiert.
Oktober 2017 Herr Prof. Kaden stellt öffentlich die Festschrift über die Singakademie Chemnitz zu deren 200-jährigem Bestehen vor.
Januar 2018 Die Singakademie Chemnitz beteiligt sich an dem Großprojekt der Stadt Chemnitz „Chemnitz singt“ in der Arena Chemnitz.
Mai 2018 Die Singakademie beteiligt sich am „Flashmob“ auf dem Neumarkt in Chemnitz.
Juni 2018 Die Singakademie ist wieder künstlerischer Bestandteil von „Classics unter Sternen“ in Zwickau.
September 2018 Die Singakademie nimmt an dem Sonderkonzert des Theater Chemnitz unter dem Motto „Gemeinsam stärker – Kultur für Offenheit und Vielfalt“ auf dem Theaterplatz in Chemnitz teil und singt zusammen mit anderen Chören gemeinsam den Schlußchor aus Beethovens 9. Sinfonie nach Schillers“Ode an die Freude“.
Oktober 2018 Die Singakademie Chemnitz führte – unter Verstärkung durch die Singakademie Plauen – gemeinsam mit der Mittelsächsischen Philharmonie am 18.10.2018 in Freiberg und am 19.10.2018 in Döbeln sowie am 30.10.2018 in Chemnitz das Oratorium „Elias“ von Mendelssohn-Bartholdy auf.
Dezember 2018 Am 01.12.2018 wirkte die Singakademie Chemnitz in der Stadthalle Chemnitz am großen Weihnachtskonzert der Stadt Chemnitz mit und trug dort unter großen Beifall weihnachtliche Chorwerke vor.
Dezember 2018 Am 31.12.2018 wurde in der Stadthalle Chemnitz durch die Robert-Schumann-Philharmonie wiederum die 9.Sinfonie von Beethoven aufgeführt; die Singakademie Chemnitz beteiligte sich dabei im Finalsatz dieser Sinfonie mit dem Schlußchor „Ode an die Freude“.
Januar 2019 Die Singakademie Chemnitz musizierte gemeinsam mit der Singakademie Dresden und der Prague Royal Philharmonic in der Ballsport Arena Dresden die „Carmina Burana“ von Carl Orff in voller Länge.
Der Chor und die Pandemie
März 2020 Mit Beginn der Corona-Pandemie verschwinden auch für die Singakademie jegliche Auftrittsmöglichkeiten.
September 2021 Mitwirkung beim großen Stadionkonzert im Rahmen des Erzgebirgischen Sängerfestes in Aue-Bad Schlema mit der Aufführung von Carl Orffs „Carmina Burana“
Okober 2021 Mitwirkung bei „Ein Dorf singt“ des Gesangsvereins zu Langenbernsdorf e.V.: Aufführung von Beethovens 9. Sinfonie in der Sachsenlandhalle Glauchau
November 2021 Nach zweijähriger Pause kann endlich wieder das Jahreskonzert der Singakademie Chemnitz stattfinden: Am 13. November 2021 führt sie zusammen mit der Mittelsächsischen Philharmonie und der Solistin Julia Taschler das Konzert „Broadway & Hollywood in Concert“ in der Chemnitzer Markuskirche auf.